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Freie Wähler Gemeinschaft (FWG) Pfatter zieht Bilanz
Lob und Kritik gab es von den Kommunalpolitikern und den Besuchern der Jahreshauptversammlung.
PFATTER. Eine diskussionsfreudige Jahreshauptversammlung der Freien-Wähler-Gemeinschaft (FWG) Pfatter erlebten die Mitglieder und interessierten Anwesenden. Zuvor nahm FWG-Vorsitzender Mario Schaffer Stellung zu aktuellen Themen der Gemeindepolitik und erinnerte an die Nominierungsversammlung der FWG vor zehn Jahren bzw. an die Vereinsgründung vor fünf Jahren. Er erläuterte, dass die FWG-Gemeinderäte die für zwei Millionen geplante Rathaussanierung noch um ein oder zwei Jahre zurückstellen und den dringend erforderlichen Straßenbaumaßnahmen den Vorzug geben wollten.
Renate Biederer berichtete über den vor kurzem fertig gestellten Neubau des Kinderhauses. Sie bezeichnete das Gebäude als besonders gut gelungen. „Das Kinderhaus ist ein Gewinn für das Ortsbild“, ist sie überzeugt und sei außerdem kindgerecht und zeitgemäß ausgestattet. Sie hob den hohen ökologischen und ökonomischen Wert hervor. „Die Kostensteigerung von ursprünglich 936 000 Euro auf letztendlich 1,4 Millionen Euro erklärte sie durch die vom Gemeinderat nachträglich geforderte autarke Wärmeversorgung sowie die von der Regierung geforderte Erhöhung der Nutzfläche um rund 15 Prozent und die derzeit allgemein erhöhten Baukosten. Die Gemeinde kann allerdings mit einer Gesamtförderung von etwa 600 000 Euro rechnen. In diesem Zusammenhang kam von Wilhelm Binder der Vorschlag, die vakante Stelle einer Erzieherin im Kindergarten in entsprechende Internet-Jobbörsen einzustellen. Einen Dank richtete Biederer, stellvertretend für alle ehrenamtlich Tätigen, an die engagierten Leiterinnen der Mutter-Kind-Gruppen, die sehr wertvolle Arbeit für die Gemeinde leisten.
Der zweite Bürgermeister und stellvertretende FWG-Vorsitzende Christoph Ebner hatte die Pläne zum Rathausumbau zur Ansicht mitgebracht und betonte, dass das Gebäude im Ortskern ein wahres Schmuckstück werde. Er sah die Sanierung als Investition für alle, da nach der Fertigstellung auch Räume für Gruppen und Vereine und ein Archiv geplant seien.
Sehr positiv sah Mario Schaffer die Tatsache, dass bei den neuen Baugebieten ein festgelegter Bauzwang auferlegt wurde. Die Kosten des Breitbandausbaus bezeichnete er für die Gemeinde als moderat: „Der Betrag sollte es uns wert sein.“ Noch vor Weihnachten erhalten die Bürger die entsprechenden Anschlüsse. Bezüglich der geplanten Tagespflegeeinrichtung verriet der Vorsitzende, dass mehrere Bewerber Angebote eingereicht hätten. Die Entscheidung darüber sei noch offen.
Schaffer lobte das Engagement der Jugend bei der Vereinsgründung. Beim Vorschlag der Jugendbeauftragten für eine Lockerung des Alkoholkonsums im Jugendtreff plädierten die FWG-Gemeinderäte für mehr Eigenverantwortung und einen Vertrauensvorschuss, zumal die jungen Leute sich als vertrauenswürdig erwiesen haben und fast alle volljährig seien. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Konrad Saller regte an, im Voglmeier-Saal einen Beamer zu installieren. Dieser könnte bei vielen Veranstaltungen genutzt werden. Saller kritisierte, dass es der Anstand verlange, an die Gemeinderäte gerichtete Anträge im Gremium zu behandeln.
Gar nicht zufrieden zeigten sich einige anwesende Bürger über das Krisenmanagement und den schleppenden Informationsfluss bei der zurückliegenden Verkeimung der Wasserversorgung in Teilbereichen von Pfatter. Monika Schmitt hätte sich gewünscht, dass die Gemeinde sauberes Wasser und die Duschen in der Turnhalle zur Verfügung gestellt hätte.